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Trans*Day of Visibility am 31.3.

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Solidarität und Sympathie für trans*, inter* und non-binäre Menschen

Am 31. März ist Trans*Day of Visibility (TDOV) - ein Datum, an dem sich weltweit Menschen für mehr Sichtbarkeit und Teilhabe von trans*, aber auch inter* und non-binären Personen einsetzen. Der Gedenktag würdigt zudem diese Menschen und ihren Beitrag zu unserer Gesellschaft und prangert die Gewalt und Diskriminierung an, der viele von ihnen tagtäglich ausgesetzt sind.

Die Münchner Aids-Hilfe steht voll und ganz hinter dieser Community, ihren Bedarfen und ihren Forderungen – und das nicht nur zum 31. März. Denn mit der Trans*Inter*Beratungsstelle (TIB) unterhält sie Bayerns einzige städtisch geförderte Institution, in der trans*, inter* und nicht-binäre Menschen beraten, informiert und begleitet werden. Doch nicht nur dort. Trans* und inter* Personen im Alter können sich mit ihren Fragen rund um ein würdevolles Altern an unsere Beratungsstelle rosaAlter wenden und unser Bereich Wohnen und Betreuung begleitet mit seinen individuellen und lebensweltorientierten Angeboten auch Menschen aus der trans* inter* Community, die mit psychischen Erkrankungen leben. Daneben nutzen manche Gruppen aus der Trans* und Inter* Community die Räume der Aids-Hilfe, um dort Ihre Gruppentreffen abzuhalten.

Rechtliche Fortschritte für trans* Menschen zwar in Sicht …

Der Weg zur Anerkennung der eigenen Identität ist für die meisten trans* Menschen steinig, zumal auch der Gesetzgeber rechtliche Hürden in den Weg stellt. Eine der Problematischsten ist das so genannte „Transsexuellengesetz“, das seit 40 Jahren vorschreibt, wie die Änderung eines Geschlechtseintrags gesetzlich abzulaufen hat. Zu dessen Auflagen gehören zwei psychologische Gutachten, in denen unter anderem intime Details über sexuelle Vorlieben offen gelegt werden müssen. Dieses Verfahren wird von den meisten trans* Personen als übergriffig und entwürdigend empfunden, die Gutachten kosten mehr als 1000 Euro und das Verfahren kann sich über Monate hinziehen. Doch jetzt ist eine deutliche Besserung in Sicht: Ein Reformvorschlag in Form eines aktualisierten Selbstbestimmungsrechts soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause im Bundestag eingebracht werden. Klar ist bereits jetzt, dass darin das Verfahren zur amtlichen Personenstandsänderung vereinfacht und die psychiatrischen Gutachten nicht mehr nötig sein werden. Ein Erfolg, der der Hartnäckigkeit und der Überzeugungskraft der trans* Community und ihrer Verbündeten zu verdanken ist.

… aber gesellschaftliche Probleme bleiben bestehen

Trotz der juristischen Vereinfachungen bleibt der Alltag für die meisten trans* Menschen eine Herausforderung. Das erleben die Berater_innen der TIB in ihrer täglichen Arbeit: Trans* Menschen werden privat, am Arbeitsplatz oder in Vereinen noch immer nicht anerkannt, ihre Bedarfe werden nicht ernst genommen, viele von ihnen erfahren neben der seelischen auch körperliche Gewalt.

Die Münchner Aids-Hilfe setzt sich mit verschiedenen Angeboten ein

Die Münchner Aids-Hilfe (MüAH) setzt sich aktiv und solidarisch für diese Menschen ein. Ein bedeutender Bereich ist dabei die Trans*Inter*Beratungsstelle, die seit 2017 trans* und inter Menschen berät und begleitet. Außerdem bietet sie Fortbildungen und Fachvorträge an und sensibilisiert die Öffentlichkeit für ihre Themen. Nicht zuletzt bietet sie mit CheckpoinT*I*N ein einzigartiges Test- und Beratungsangebot speziell für trans*, inter* und nicht-binäre Personen. Hier werden die Klient_innen auf Augenhöhe und vorurteilsfrei zu Gesundheitsfragen beraten und auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet. Dir Beratungsstelle rosaAlter unterstützt rund um das Thema Älterwerden, vermittelt z.B. bei dem Aufbau eines pflegerischen Versorgungssystems und unterhält die ehrenamtliche Gruppe „Nachbarschaftshilfe“ der LGBT*I* Community auch für trans* und inter* Menschen. Der Bereich Wohnen und Betreuung begleitet und unterstützt langfristig Menschen aus der Community mit psychischen Erkrankungen bei ihren Entfaltung des persönlichen Lebensentwurfs. Wie notwendig die Arbeit der der Münchner Aids-Hilfe für die Trans* Inter* Community und die gesamte Gesellschaft ist, beweisen die stetig steigenden Anfragen und die wachsende Zahl von Klient*innen bei allen Angeboten.

Aktion zum TDOV 2022

Anlässlich des diesjährigen Trans*Day of Visibility unterhalten wir am 31.3. von 17 bis 19 Uhr zusammen mit anderen Aktiven der trans* Community einen Informationsstand am Stachus, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten. Außerdem ist das Haus der Münchner Aids-Hilfe in den Farben der trans* Community dekoriert – auch so möchten wir ein sichtbares Zeichen der Sympathie und der Solidarität in die Welt senden!