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Aidshilfen gegen Rassismus

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Rassismus geht uns alle an

Jedes Jahr wird am 21. März der Internationale Tag gegen Rassismus begangen. Rund um dieses Datum finden jährlich auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus (20.3. - 2.4.) statt. Anlass auch für uns, um auf gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Denn viele HIV-positive Menschen in Deutschland haben nicht nur mit dem HIV-Stigma zu kämpfen, sondern erleben zudem tagtäglich Rassismus aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion. Das ergab die Befragung "positive stimmen 2.0" des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft. Im Rahmen der Kampagne „Aidshilfen gegen Rassismus“ senden auch wir eine klare Botschaft:

Wir stehen an der Seite von Menschen, die rassistische Diskriminierung erleben

Denn: "Auch im Bereich Sozialleistungen und Gesundheitsversorgung ist noch viel zu tun“, so DAH-Vorstandmitglied Björn Beck. Und in der Tat erleben BIPoC (Schwarze, Indigene und People of Color) gerade in Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen oft Diskriminierung. 60 Prozent der Teilnehmenden einer Onlinebefragung gaben an, in den letzten zwei Jahren Rassismuserfahrungen im Gesundheits- und Pflegebereich gemacht zu haben. So gelten beim Test von Medizinprodukten weiße, männliche Körper als die Norm, Infomaterial gibt es nur in deutsch, das Leiden der BiPoC wird nicht ernst genommen, Personal ist nicht geschult, Traumata werden nicht anerkannt. Umso schlimmer, weil Rassismus körperlichen wie psychischen Stress auslöst, der zusätzlich belasten und krank machen kann. Eine Retraumatisierung findet so ausgerechnet an Orten, an denen Gesundheit im Mittelpunkt steht, immer wieder statt.

Strukturelle Maßnahmen nötig

Rassismus ist oft schwer zu erkennen, wird geleugnet oder negiert. Daher müssen wir alle genau hinsehen und dazu lernen, was den Umgang mit und die Bedürfnisse von BiPoC betrifft. Doch nicht nur jede_r Einzelne ist aufgerufen, sich individuell einzusetzen. Um Rassismus flächendeckend zu bekämpfen, bedarf es struktureller Maßnahmen: Jetzt sind Politik und Forschung gefragt.

Die Aidshilfen wollen die Internationalen Wochen gegen Rassismus nutzen, um hier voranzugehen, ihre Mitarbeitenden zu sensibilisieren, die Türen zu öffnen und die Menschen zu empowern – zum Wohl der gesamten Gesellschaft. Wir freuen uns über alle, die die Kampagne teilen und uns im Kampf gegen Rassismus unterstützen.