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CSD München 2025

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Liberté, Diversité, Queerité

Der CSD steht für Demokratie, Freiheit und Vielfalt

„Die Zeiten sind schwer genug“, sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD München. Da brauche es nicht noch ein düsteres Motto. Liberté, Diversité, Queerité dagegen kommt selbstbewusst auf den Punkt und ist definitiv meme-fähig. „Wir lassen uns den Stolz auf das, was wir sind, und die Lust auf das Leben, das wir führen, von Extremisten und Populisten nicht verbieten. Wir feiern es!“

Mit dem diesjährigen Motto verbunden sind Forderungen, die der CSD München schon im Rahmen der bundesweiten Kampagne der deutschen CSDs zur Bundestagswahl 2025, („Wähl Liebe!“) erhoben hatte: „Uns geht es immer um rechtliche Gleichstellung und die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen“, sagt Julia Bomsdorf, Sprecher*in des CSD München. „Das muss erst recht in Zeiten steigender Übergriffe gegenüber queeren Menschen und deren Institutionen gelten.“

Die Kernforderungen

Deshalb fordert der CSD München Bundes- und Staatsregierung auf,

  • den Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz aufzunehmen, indem Artikel 3 um die Merkmale „sexuelle Orientierung“ und „geschlechtliche Identität“ erweitert wird
  • Strategien gegen Hasskriminalität und Hassrede zu entwickeln
  • dafür zu sorgen, dass trans*, inter* und nicht-binäre Menschen weiterhin ihren Namen und ihren Geschlechtseintrag selbstbestimmt wählen können
  • das Abstammungsrecht zu modernisieren, damit verheiratete Lesben nicht mehr das leibliche, in die Ehe geborene Kind ihrer Frau adoptieren müssen
  • queeren Geflüchteten, die in ihrem Heimatland verfolgt werden, Schutz zu gewähren
  • in Bayern endlich einen mit der queeren Community entwickelten Aktionsplan zu verabschieden.

     

    Angriffe auf queeres Leben

    LGBTIQ* stehen weltweit unter Druck. Auch in Deutschland drohen queeren Menschen rechtliche sowie gesellschaftliche Rückschritte. Bereits jetzt haben Übergriffe auf LGBTIQ* zugenommen, so in Bayern, wie Statistiken der LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong!, aber auch Zahlen belegen, die das Landeskriminalamt im April 2024 veröffentlicht hat. Die erfassten Delikte gegen LGBTIQ* haben sich demnach von 2022 auf 2023 verdoppelt.

    Insbesondere trans* Menschen werden bedroht. In den USA beispielsweise sind sie gezwungen, ihren Job bei der Armee zu quittieren. Auch in Deutschland diffamieren rechte, konservative und linkspopulistische Kräfte transidente Menschen zunehmend und drangsalieren sie. So steht etwa das Selbstbestimmungsgesetz wieder zur Disposition.

    Nicht zuletzt deshalb hat sich die Münchner Aids-Hilfe heuer mit "Trans*Rights Are Human Rights" wieder ein eigenes Motto gegeben.

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