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Als "Junge Frau im Sommerkleid" war sie 1990 zur MüAH gekommen, mitten in der Pionierphase und zu einer Zeit, als es noch Jahre dauern sollte, bevor wirksame Therapien gegen Aids zur Verfügung standen. Zunächst in der Arbeit mit Strafgefangenen tätig, war sie viele Jahre die starke Frau im Vorstand, bevor sie die Verantwortung über unser Café Regenbogen übernahm, zunächst an der Seite von Horst Schreck, dann zusammen mit Adam Tolnay-Knefely.

Welchen Posten sie auch immer bekleidete und in welche Richtung sich die Aids-Hilfe bewegte: Ihr wichtigstes Anliegen war immer, die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen: Anteilnahme, Toleranz und Nähe. Dass wegen der Corona-Krise genau diese Nähe zu ihrem Abschied im Café Regenbogen nicht möglich war, musste sie zwangsläufig mit Humor nehmen. Dennoch waren zahlreiche Kolleg_innen, Ehemalige und Freund_innen erschienen, um mit ihr und auf sie anzustoßen.

Thomas Niederbühl brachte es für alle auf den Punkt: "Auf dich, Michéle - wir werden dich vermissen!"