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Ernst Häussinger verstorben

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Künstler, Florist und engagierter Aids-Aktivist

Wir trauern um Ernst Häussinger, seit 1986 Mitglied und Unterstützer der Münchner Aids-Hilfe – und unter anderem Organisator des ersten Café Regenbogen am Bavariaring und der ersten Positiven-Wochenenden in Bad Abbach.

Als offen schwuler und offen HIV-positiver Mann war er ein präsenter Zeitzeuge und stand als Betroffener und Langzeitüberlebender häufig im Fokus öffentlicher Berichterstattung. Der gelernte Florist, Gärtner und Schauspieler erlangte bundesweit Bekanntheit u.a. durch die Filmdokumentation "Celia und Ernst" über die eigene HIV-Infektion und zahlreiche nationale wie internationale Film- und Fernsehproduktionen. Auch literarisch setzte er sich mehrfach mit dem Thema Aids auseinander und engagierte sich in Aktionen und Vorträgen ein Leben lang für Themen rund um HIV und Aids. In diesem Jahr hat er das Buch "Kahlschlag Aids" veröffentlicht. Es ist das Lebenswerk seines Partners, des Lyrikers Christian Noack, zu dem er auch selbst Texte beisteuerte.

Ernst hat vielen Menschen mit HIV durch seine offene, direkte, leidenschaftliche und lustvolle Art geholfen und Mut gemacht – und er hat vielen eine Realität des Lebens mit HIV gezeigt, die kraftvoll und selbstbewusst war. In der Funktion als Mutmacher und Hoffnungsträger werden wir ihn vermissen.

Ernst Häussinger verstarb am 14. Oktober im Alter von 74 Jahren in München – wir werden ihn weiter in unseren Herzen tragen.