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HIV-Medikamentenmangel
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Mangelsituation spürbar
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Versorgungsmangel bei dem HIV-Medikament mit den Substanzen Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil bekannt gegeben – dem einzigen, das auch als HIV-Prophylaxe PrEP zugelassen ist. Die Folgen sind bereits spürbar: "Wir müssen mit vermeidbaren Neuinfektionen rechnen, Therapieumstellungen belasten die Menschen, die mit HIV leben", so Stefan Miller, Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH).
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat inzwischen angekündigt, dass zusätzliche Medikamentenlieferungen von zwei Herstellern zu erwarten sind. Um zwischenzeitlich rasche Verbesserung der Versorgung zu ermöglichen, sollen die Krankenkassen nach Forderung der DAH die Kostenübernahme für alle verfügbaren Präparate zusichern – auch für importierte Medikamente und für das deutlich teurere Original-Präparat.
"Die PrEP ist eine wichtige Säule der Prävention" so Dr. Tobias Oliveira Weismantel, Geschäftstführer der Münchner Aids-Hilfe. "Mit ihr lässt sich auch in Zukunft die Zahl der Neuinfektionen senken, dafür muss aber das Medikament zuverlässig verfügbar sein", so Oliveira Weismantel. "Die Bundesregierung steht in der Pflicht, eine nochmalige Mangelsituation zu verhindern."
Foto: DAH/Renata Chueire