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Neue HIV-Variante: "Effekte eher nebensächlich"
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Aggressiv aber behandelbar
In Pandemiezeiten wird ja viel über Virenvarianten diskutiert. Dass sich auch das HI-Virus laufend verändert, rief eine Meldung im Fachjournal „Science" in Erinnerung: Wie kürzlich bekannt wurde, haben Forscher der Universität Oxford in den Niederlanden eine neue, ansteckendere HIV-Variante entdeckt. Die sogenannte VB-Variante von HIV-1 weise eine etwa 3,5 bis 5,5 mal höhere Viruslast auf, sei leichter übertragbar und könne größere Schäden am Immunsystem anrichten.
Auch wenn noch nicht klar ist, über welche molekularen Mechanismen die neue Virusvariante verfügt: Einen Grund zur Beunruhigung sehen Expert_innen in dieser Mutation nicht. Zum einen dürfte die Variante schon vor Jahrzehnten in den Niederlanden entstanden sein, zum anderen ist sie bereits seit 2010 rückläufig. Die Entdeckung sei vielmehr „ein weiteres Puzzlestück für unser Verständnis der Evolution von HIV“, so der Virologe Maximilian Muenchoff von der LMU München gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er geht nicht davon aus, dass die Variante der HIV-Epidemie neuen Schwung verleihen könnte: „Die Effekte sind (…) im großen epidemiologischen Kontext eher nebensächlich.“
Wie bei allen HI-Viren sind das beste Gegenmittel regelmäßige Tests, die eine frühzeitige Diagnose und eine rasche Therapie möglich machen. Patient_innen mit der neu identifizierten VB-Variante haben dann eine ähnlich hohe Lebenserwartung wie Menschen mit einer anderen HIV-Variante.
Tests auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten bietet der Checkpoint der Münchner Aids-Hilfe jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag, 17:00 bis 19:30 Uhr sowie dienstags 10:00 bis 12:00 Uhr.