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Neue Zahlen zu HIV in Deutschland
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Präventionsangebote und PrEP zeigen Wirkung
Wie jedes Jahr erschien kurz vor dem Welt-AIDS-Tag das "Epidemiologische Bulletin" des Robert-Koch-Instituts zur Lage von HIV/Aids in Deutschland. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019. Die wichtigsten Ergebnisse:
• Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit HIV infiziert haben, wird 2019 auf 2.600 geschätzt und steigt damit im Vergleich zum Vorjahr leicht an.
• Die Zahl der Menschen mit HIV, deren Infektion noch nicht diagnostiziert wurde, liegt seit 2008 relativ konstant bei etwa 10.800.
• Dagegen ist der Anteil der Personen, die mit einer HIV-Infektion diagnostiziert wurden und eine antiretrovirale Therapie erhalten, von etwa 80% im Jahr 2006 auf 97% im Jahr 2019 angestiegen.
• Der Anteil erfolgreicher Therapien erhöhte sich nochmals leicht und liegt jetzt bei etwa 96 %.
• Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist (zumindest bei Männern, die Sex mit Männern haben/MSM) zurückgegangen. Dieser Rückgang verlangsamt sich derzeit aber. Die vergleichsweise positivere Entwicklung bei MSM ist wahrscheinlich in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es in dieser Gruppe gelungen ist, die Testbereitschaft zu steigern und die Testangebote auszuweiten. Außerdem wirkt sich die Empfehlung zu einem sofortigen Behandlungsbeginn positiv aus.
• Der Anteil der Menschen mit HIV, die eine wirksame antiretrovirale Behandlung erhalten und in der Regel nicht mehr infektiös sind, nimmt zu.
• Die Empfehlung Kondome zu benutzen bleibt nach wie vor ein Grundpfeiler der HIV-/STI-Prävention. Mit der PrEP steht ein zusätzliches und wirksames Instrument zur Verhinderung von HIV-Neuinfektionen zur Verfügung.
Das gesamte Epidemiologische Bulletin 48/2020 gibt´s als Download: