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Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!

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Bund 15 : Bayern 1

Es ist ein bislang einmaliger Vorgang: In Bayern haben sich Dutzendende Veranstalter darauf geeinigt, ihren CSDs heuer ein gemeinsames Motto voranzustellen. Mit dem Slogan „Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“ will man sich in der diesjährigen Pride-Saison und vor der Landtagswahl im Herbst für die Rechte von LGBTIQ* stark machen.

Queere Themen endlich ernst nehmen

Bayern hat als einziges Bundesland noch kein Programm zur Gleichstellung und gegen die Diskriminierung von LGBTIQ*. Die Bayerische Staatsregierung, eine Koalition aus CSU ud Freie Wähler, hält eine solche Maßnahme für unnötig. Mit einer Petition will die Community sie dazu bringen, in Bayern endlich queer-spezifische Gewalt- und Diskriminierungszahlen zu erfassen, die Polizei für die Belange queerer Menschen zu sensibilisieren, die lückenhafte Beratungsinfrastruktur gerade auf dem Land auszubauen, Lehrpläne zu überarbeiten, Unterkünfte speziell für LGBTIQ*-Geflüchtete in allen Regierungsbezirken zu schaffen etc. Ein*e Landesbeauftragte*r soll all diese Maßnahmen unter Einbindung der queeren Infrastruktur dann entwickeln und umsetzen.

"Die Staatsregierung muss endlich ihrer Verantwortung nachkommen"

Ein Aktionsplan könnte bei all´ diesen Problemen Abhilfe schaffen, indem er das Bewusstsein für die Situation schärft und über alle Ministerien hinweg konkrete Maßnahmen umsetzt. Gute Erfahrungen hat man damit in allen anderen 15 Bundesländern gemacht, in denen ein solcher Aktionsplan bereits existiert. „Es ist unerträglich, dass sich die bayerische Staatsregierung nicht, wie es ihr Mandat vorsieht, für alle Bürger*innen des Landes einsetzt und queeren Menschen, dieser besonders vulnerablen Gruppe, Unterstützung und Schutz verweigert", sagt Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD und Stadtrat Rosa Liste. „Andere Bundesländer haben mit ihren Aktionsplänen gute Erfahrungen gemacht. Sie bauen nachweislich Diskriminierung und Gewalt ab. Wir appellieren an die Staatsregierung, hier endlich ihrer Verantwortung nachzukommen."

Deshalb vereinen sich neben dem CSD München als dem größten Pride in Süddeutschland die CSDs in Amberg, Erlangen, Haßberge, Ingolstadt, Kelheim, Landshut, München, Nürnberg, Regensburg, Schwabach, Schwandorf, Straubing und Weiden unter diesem gemeinsamen Motto – und vermutlich kommen im Lauf der nächsten Wochen noch einige dazu.

Fest steht schon jetzt: Die Pride-Saison 2023 wird eine sehr politische!

Zum CSD München