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CSD 2018 - Wir sind dabei!

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Engagiert, politisch, selbstverständlich

Der Juli ist der Münchner Pride-Monat. Seit Jahrzehnten gehen Lesben, Schwule, Bi, trans* und inter* Menschen (LGBT*I*) im Sommer auf die Straße, um für gleiche Rechte zu kämpfen und Akzeptanz einzufordern. Die Münchner Aids-Hilfe war von Anfang an dabei. Denn HIV und Aids ist (noch immer) ein Thema, das in erster Linie schwule Männer betrifft. Deren Community zu stärken bedeutet, ganz im Sinne der Strukturellen Prävention, deren Selbstwertgefühl und auch deren Gesundheitsbewusstsein zu stärken. Doch nicht nur sie, alle in dieser Szene sollen sich in ihrer Haut wohl fühlen und so sein können, wie es ihnen entspricht. Die Münchner Aids-Hilfe kommt aus dieser Szene, ist Teil davon und will sie fördern – deswegen sind wir seit 2004 sogar Mitgesellschafter des Münchner CSD.

Bunt ist das neue Weiß-Blau

„Bunt ist das neue Weiß-Blau“ lautet das diesjährige Motto. Damit transportiert der CSD wie immer eine starke politische Botschaft. Auch das ist uns wichtig, gerade im Jahr der Landtagswahl. Denn dazu sollen auch LGBT*I* gehört werden und sich einmischen. In München haben wir viel erreicht, aber in Bayern herrscht diesbezüglich ein großes Vakuum. Die CSU erweist sich seit Jahrzehnten als der größte Bremser aller Gleichstellungsbemühungen im Freistaat. Das muss sich ändern und das Thema LGBT*I endlich ernst genommen werden. Ein erster Schritt könnte die Einrichtung einer bayernweiten Koordinierungsstelle für LGBT*I* oder ein Antidiskriminierungsplan sein. Auch in Sachen Erziehung und Bildung muss dringend an der positiven Darstellung alternativer Lebens- und Familienbilder gearbeitet werden. Zusammen mit der LGBT*I-Community wollen wir bei diesem CSD zeigen, dass wir bunt und vielfältig sind und dass wir ein liberales, progressives Bayern mitgestalten wollen. Dafür müssen wir mit unseren Themen endlich in den Fokus der bayerischen Politik rücken.

Trotz "Ehe für alle" ist noch lange nicht alles erreicht

Auch wenn es viele glauben: Trotz „Ehe für alle“ ist längst nicht alles erreicht. Die Gesetzeslage verschafft uns lediglich einen rechtlichen Rahmen. Denn jetzt geht es erst richtig los. Jetzt muss die Gesellschaft nachziehen und diese Gleichstellung in den Köpfen und Herzen mit Leben füllen. Doch was passiert? Wir stoßen auf einen neuen Rechtspopulismus, der wie selbstverständlich auch Homo- und Transphobie beinhaltet. Das macht uns große Sorgen und heißt: Der Kampf für die Akzeptanz von LGBT*I* ist eine Herausforderung, der wir uns noch lange werden stellen müssen.

Ich möchte alle einladen, beim diesjährigen CSD dabei zu sein, mit Spaß, Mut und Engagement Flagge zu zeigen. Als Münchner Aids-Hilfe werden wir wieder mit einem Infostand am Marienplatz und einem großen Truck bei der Politparade vertreten sein. Sichtbar, laut und vielfältig – so wie unsere Szene nunmal ist.

Macht mit und macht unser Bayern bunter!

Euer Thomas Niederbühl